Wildkräuter

Wildkräuter

Wildkräuter sind erstklassige Zutaten für grüne Smoothies, da sie wertvolle Nährstoffe enthalten. Nicht selten handelt es sich um Nährstoffe, die entweder in sehr hoher Konzentration vorkommen oder in anderen Smoothie-Zutaten gar nicht erst enthalten sind. Außerdem werden sie im Regelfall ganz frisch verarbeitet, was besonders nährstoffreiche Smoothies verspricht.

Selbstverständlich tragen Wildkräuter ihren Namen nicht grundlos. Zwar besteht manchmal die Möglichkeit, einige wilde Kräuter frisch im Handel zu erwerben, doch vorrangig sind sie nur in der freien Natur anzutreffen, d.h. es gilt sie selbst zu finden und zu ernten. Das Kräutersammeln liegt wiederum Trend, bereits im vergangenen Jahr haben sich viele unserer Leser darin versucht – und wir gehen davon aus, dass sich in diesem Jahr noch erheblich mehr Smoothie-Freunde auf Kräutersuche begeben werden.

Übersicht

Gründe für Wildkräuter
Argumente gegen das Kräutersammeln entkräftet
Smoothie-Kräuter im Frühjahr
Wildkräuter und Heilpflanzen im Herbst
Pflanzenbestimmung - Wildkräuter sicher erkennen und ernten
Jährliche Wildkräuterführung
Verwendung in der Küche

Gründe für Wildkräuter

Gleich mehrere Gründe sprechen dafür, sich beim den Smoothie-Zutaten nicht ausschließlich auf Lebensmittel zu beschränken, die im Supermarkt erhältlich sind. Es fängt bereits damit an, dass sich die Chance eröffnet, andere pflanzliche Zutaten zu verarbeiten. Sie enthaltene andere Nährstoffe oder zumindest in einer anderen Zusammensetzung. Zweitens kommen sie aus der Natur und sind deshalb nicht mir Spritzmitteln oder anderen unerbetenen Chemikalien belastet. Drittens wissen sie mit einem besonders hohen Gehalt an Nährstoffen zu überzeugen. Die Böden in der freien Wildbahn sind nicht ausgelaugt und zudem wurden die Pflanzen nicht für eine bessere Ertragsstärke hochgezüchtet.

Argumente gegen das Kräutersammeln entkräftet

Mit dem Thema Fuchsbandwurm haben sich bereits mehrere Experten auseinandergesetzt und zum Teil regelrechte Abhandlungen verfasst. Sie kommen zum Schluss, dass die Wahrscheinlichkeit eines Kontakts unglaublich klein ist. Generell liegt die Anzahl an Infektionen nicht sehr hoch. Betroffen sind vorrangig Personen, die sich sehr häufig im Wald aufhalten, wie z.B. Jäger oder Waldarbeiter. Die kommen wahrscheinlich über Ihre Hunde mit den Eiern des Wurms in Kontakt. Man ist sich noch nicht sicher, ob der Fuchsbandwurm ein Wirtstier benötigt.

Die sichere Pflanzenbestimmung ist ein viel wichtigeres Thema. Bei Unsicherheit ist es immer besser, eine Pflanze lieber nicht mitzunehmen. Am sichersten ist es, ein gutes Buch zur Pflanzenbestimmung mit dabei zu haben. Ebenso kann es hilfreich sein, einen Kurs zu besuchen. Dort lernt man auch welche Pflanzen oft zusammen in der Gruppe wachsen und welche nicht. Somit läuft man nicht Gefahr, den unverträglichen Doppelgänger mitzunehmen.Die heute vorgestellten Wildpflanzen sind überwiegend leicht und daher sicher zu bestimmen.

Was das Aufsuchen der Natur betrifft, so ist dies vor allem eine Frage der Einstellung. Womöglich geht es einfach nur darum, über den eigenen Schatten zu springen. Außerdem lässt sich das Sammeln von Wildkräutern mit anderen Dingen verbinden. So wäre es beispielsweise möglich, am Wochenende einen Ausflug mit der Familie zu machen und dabei die Natur zu entdecken.

Smoothie-Kräuter im Frühjahr

Brennnessel

Im Frühjahr wachsen junge Brennnesseln, deren Blätter noch sehr fein sind. Meist genügen ohnehin schon kleine Mengen, um ordentlich Geschmack in den grünen Smoothie zu bringen. Die jungen Brennnesseln sind an ihren dünnen und somit noch nicht holzigen Stilen zu erkennen.

Giersch

Auch der Giersch ist bereits früh am Gedeihen. Er wächst üppig, sodass eine gute Ernte möglich ist. Wegen seines milden Geschmacks ist er eine gute Wahl, um sich an Wildkräuter im Smoothie heranzuwagen.

Löwenzahn

Eine der besten Zutaten für all diejenigen, die mit dem Sammeln von Wildkräutern beginnen möchten. Löwenzahn ist aufgrund seiner guten Verbreitung leicht zu finden und außerdem auch sicher zu identifizieren. Die frischen Blätter, die jetzt im Frühjahr sprießen, sind besonders mild.

Achtung: Löwenzahn ist keine Esspflanze, sondern eine Heilpflanze. Deshalb immer nur kleine Mengen verzehren. Hier finden Sie detaillierte Informationen zur Wirkung von Löwenzahn

Huflattich

Kein Blattgemüse aber dennoch eine spannende Wildkräuterpflanze, die im Frühling bereits verfügbar ist - zumindest wenn wir ihre Blüten ernten. Sie erstrahlen in einem kräftigen Gelbton und sind daher leicht zu finden. Ab Mitte Mai haben dann auch die Blätter ordentlich an Größe zugelegt und können geerntet werden. Sofern der Huflattich nur vereinzelt zu finden ist, bitte genügend Pflanzen unangetastet lassen.

Noch keine Wildkräuter zu sehen?

Wer loszieht, aber noch keine Wildkräuter findet, muss entweder genauer hinsehen oder ist schlichtweg zu früh dran. Je nach Region sprießen die Wildpflanzen zu verschiedenen Zeitpunkten und wachsen unterschiedlich schnell. Dennoch sollte es zu dieser Zeit bereits möglich sein, die meisten der genannten Smoothie-Zutaten aufzuspüren. Ansonsten empfiehlt es sich, zwei bis drei Wochen zu warten und es dann erneut zu versuchen.

Wildkräuter und Heilpflanzen im Herbst

Einige Experten werden nun vielleicht anmerken wollen, dass das gesamte Jahr über die Möglichkeit besteht, Wildkräuter zu sammeln. Dies ist richtig, jedoch nimmt das Spektrum an Blattgrün, das für grüne Smoothies geeignet ist, mit dem Herbst in der Tat ab. Das späte Frühjahr und der Sommer verkörpern die idealen Zeiträume, um Blattgrün zu sammeln.

Für all diejenigen, die in nächster Zeit losziehen und sich mit Wildkräutern eindecken möchten, haben wir eine kleine Übersicht mit Pflanzen erstellt, die derzeit noch geerntet werden können.

Hagebutte

Zwar handelt es sich hierbei nicht um Blattgrün, sondern um eine Frucht, doch für grüne Smoothies ist sie deshalb nicht weniger interessant. Bis Ende Herbst lassen sich die Früchte der Rose ernten, ihr Fruchtfleisch hat einen tollen Geschmack und ist außerdem reich an Vitamin C. Verwertet wird lediglich der äußerste Mantel bzw. das Fruchtfleisch, die Kerne werden nicht verzehrt.

Majoran

Viele Smoothie-Freunde kennen Majoran nur als Gewürz aus der italienischen Küche. Doch nicht nur auf die Pizza, sondern auch im grünen Smoothie schmeckt der wilde Majoran hervorragend, wobei es mit der Dosierung ein wenig aufzupassen gilt. Die Kräuterpflanze verfügt über ein sehr intensives Aroma und empfiehlt sich deshalb eher zum Würzen. Außerdem wirkt sie desinfizierend und kann Husten lindern.

Zitronenmelisse

Die Blätter der Zitronenmelisse gelten unter den Fans der grünen Smoothies als sehr beliebt, auch wir haben mehrere Rezepte veröffentlicht, in denen wir die kleinen und geschmacklich so intensiven Blätter verarbeiten. Die meisten Smoothie-Freunde kaufen Zitronenmelisse im Handel, obwohl sie sich auch aus der Natur oder zumindest aus dem Kräutergarten beziehen lässt.

Pflanzenbestimmung - Wildkräuter sicher erkennen und ernten

Allerdings sind Wildkräuter nicht die einzigen Pflanzen, die in der freien Natur vorzufinden sind. Es besteht immer die Möglichkeit, dass sie von Pflanzen umgeben sind, die ihnen ähnlich sehen und zugleich Gifte enthalten. Eine Pflanze, die zum Beispiel sehr häufig verwechselt wird, ist der Bärlauch. Maiglöckchen, Herbstzeitlose und Aronstab können sehr ähnlich aussehen und führen daher immer wieder zu Verwechslungen. Von solchen Verwechslungen geht wiederum eine große Gefahr aus, die im schlimmsten Fall sogar tödlich sein kann.

Eines der Kernprobleme besteht darin, dass viele Menschen die Gefahr als solche nicht erkennen. Oft werden die natürlichen Smoothie-Zutaten besonders positiv wahrgenommen und die mit der Suche einhergehende Begeisterung ist einfach zu groß. Es mangelt am Gefahrenbewusstsein, das zum Beispiel beim Sammeln von Pilzen ganz anders ausgeprägt ist. Jeder Mensch lernt bereits in seiner Kindheit, dass Pilze ungemein giftig sein können und man deshalb besser die Finger von denen lässt, die man nicht hundertprozentig kennt. Entsprechende Hinweise gibt es zur Kräutersuche hingegen nur selten, sodass sich viele Interessenten der Gefahr nicht bewusst sind.

Bei Wildkräutern kein Risiko eingehen

Die Lösung des Problems besteht darin, die einzelnen Pflanzen zielsicher zu bestimmen. Schon mehrfach haben wir zumindest beiläufig auf die Bedeutung einer sicheren Pflanzenbestimmung hingewiesen. Heute möchten wir auf konkrete Lösungswege hinweisen, insbesondere das Arbeiten mit Fachliteratur.

Im Handel werden sehr gute Bücher angeboten, die bei der Bestimmung von Heilkräutern eine ungemein wertvolle Unterstützung leisten. Wer losziehen und in der freien Natur nach Kräutern suchen möchte, sollte am besten eines der Standardwerke bei sich führen. Diese sind übrigens sicherer als die Bestimmung mittels Smartphone bzw. Internet. So manche Bildersuche im Web führt zu falschen Ergebnissen. Ein Standardwerk zur Bestimmung von Heilpflanzen, das seit Jahren als etabliert gilt, liefert mit seinen Fotos und Detailzeichnungen oft die besseren Anhaltspunkte zur einwandfreien Kräuterbestimmung. Selbst wenn simple Wildkräuter, wie z.B. die Brennnessel, im Vordergrund stehen, ist ein Nachschlagewerk zur Pflanzenbestimmung eine gute Investition.

Ergänzend zum Einsatz entsprechender Literatur bietet es sich an, Kräuterseminare zu besuchen. In jeder Region werden Kräuterseminare angeboten, wie z.B. von Gabriele Leonie Bräutigam. Die Teilnahme an Führungen lohnt sich gleich mehrfach. Im Regelfall ist es nicht nur so, dass Teilnehmer die eindeutige Identifizierung der Heilpflanzen lernen, sondern zugleich erfahren, wo sie diese in der freien Natur finden und wie eine fachgerechte Ernte der Pflanzen abläuft.

Jährliche Wildkräuterführung

Einmal im Jahr unternehmen wir eine Wildkräuterführung im Berliner Umland. Unser Ziel besteht darin, interessierten Einsteigern die Welt der Wildkräuter und Heilpflanzen näher zu bringen. Bei unserer jährlichen Kräuterführung werden wir von einer ausgewiesenen Expertin betreut. Gemeinsam begeben wir uns in der freien Natur auf die Suche nach verschiedenen Wildkräutern und bestimmen die einzelnen Pflanzen. Über die Pflanzenbestimmung hinaus lernen Teilnehmer, worauf beim Ernten der jeweiligen Pflanzen zu achten. Außerdem verarbeiten wir die Pflanzen im Anschluss, indem wir u.a. leckere grüne Smoothies mixen.

Verwendung in der Küche

Wildkräuter lassen sich in der Küche auf unterschiedlichste Art und Weise verarbeiten. Für uns stehen jedoch zwei Bereiche im Vordergrund, nämlich die Zubereitung grüner Smoothies sowie von Rohkostsäften.

Als Zutat für grüne Smoothies sind Wildkräuter wegen ihres hohen Gehalts an Chlorophyll und Nährstoffen hervorragend geeignet. Zusammen mit ein weig Obst kommen sie in den Mixbehälter und werden zerkleinert. Ein Gerät von Vitamix oder auch ein anderer Hochleistungsmixer zerkleinert das Mixgut schnell und verleiht dem fertigen Smoothie eine feine Konsistenz.

Beim Entsaften von Wildkräutern ist die Wahl des Küchengeräts noch viel entscheidender. Die Herausforderung besteht darin, eine hohe Saftausbeute zu erzielen. Ob Brennnessel, Giersch oder andere Wildkräuter, die Blätter sind relativ dünn und stellen nur wenig Flüssigkeit für den Saft bereit. Wer Wildkräuter entsaften möchte, sollte sich deshalb für einen horizontalen Entsafter entscheiden, wie z.B. Angel Juicer 5500 oder Greenstar Pro. Diese Geräte wirken mit sehr hoher Kraft auf die Blätter ein und erzielen die höchste Ergiebigkeit.