Saftfasten - Grundlagen, Ablauf, Tipps und Rezepte

Saftfasten - Grundlagen, Ablauf, Tipps und Rezepte

Das Saftfasten erfreut sich steigender Beliebtheit. Viele Menschen interessieren sich für die Saftfastenkur und möchten mehr über den Nutzen und die Herangehensweise beim Fasten mit Säften erfahren. Nachfolgend haben wir die wichtigsten Punkte zusammengetragen.

Saftfasten mit Apfel, Möhren und Ingwer Saft

Inhaltsverzeichnis

Gründe und Motivation für das Fasten

Die Gründe, weshalb sich Menschen für das Fasten entscheiden, sind je nach Person ganz verschieden. Am Ende geht es vielen Interessenten so, dass sie gleich mehrere der genannten Gründe befürworten und sich daher für die Teilnahme an einer Saftfastenkur entscheiden.

Spiritualität erfahren: Das Saftfasten ist auf das klassische Heilfasten zurückzuführen, dessen Anhängern es meist um Spiritualität geht. Sie möchten sich für einige Tage zurückziehen, um den Ablenkungen des Alltags zu entfliehen und sich verstärkt auf die wichtigsten Dinge im Leben zu konzentrieren.

Körper entgiften: In Verbindung mit der richtigen Fastenkur ist es möglich, Abbau und Ausleitung von Giftstoffen maßgeblich zu fördern. Man könnte es eine Art Detox Diät nennen. Ziel ist es, das Wohlbefinden zu steigern und die Gesundheit nachhaltig zu unterstützen.

Abnehmen: Aufgrund der deutlich verringerten Zufuhr an Nahrung, können die Körperfunde purzeln. Für gewöhnlich stehen derartige Diätformen in der Kritik. Doch solange dem Körper alle erforderlichen Nährstoffe zugeführt werden - was mithilfe der Säfte möglich ist - lässt sich ein Nährstoffmangel verhindern.

Dr. Dominik Dotzauer Expertenmeinung zum Thema Abnehmen und Saftfasten:
Dr. med. Dominik Dotzauer - Arzt, Ernährungsmediziner & Privater GesundheitsberaterAls Arzt kann ich sagen, dass Saftfasten eine Möglichkeit sein kann, um einen Neustart beim Essen einzuleiten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es sich bei dieser Art von Fasten um eine radikale und kurzfristige Maßnahme handelt. Außerdem kann es eine kurzfristige Möglichkeit sein, Gewicht zu verlieren.

Jedoch sollte man sich bewusst sein, dass es sich hierbei nicht um eine langfristige Lösung für eine gesunde Gewichtsabnahme handelt. Dafür ist eine dauerhafte Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten der einzige Weg. Das müssen keine riesigen Veränderungen im Verhalten sein - nur solche, die man für immer beibehalten kann.

Personen mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Herz- und Kreislauferkrankungen sollten vor dem Beginn des Saftfastens zum Abnehmen einen Arzt konsultieren. Für maximale Sicherheit sollte eine so intensive Umstellung sicherheitshalber unter Aufsicht eines Arztes oder Therapeuten durchgeführt werden.

Einen Reset machen: Einige Menschen sehen im Fasten schlichtweg die Chance, ihrem Körper einen regelrechten Reset zu verpassen, um beispielsweise im Anschluss die Ernährung grundlegend und nachhaltig umzustellen.

Idee der Saftfastenkur

Heike will Saftfasten

Eine Fastenkur zeichnet sich dadurch aus, das die gesamte Zeit über keine feste Nahrung eingenommen wird. Das klassische Heilfasten sieht eine Ernährung vor, die ausschließlich auf Wasser und Tee basiert. Beim Saftfasten werden ergänzende Säfte getrunken oder der Tee fällt sogar ganz weg.

Die Säfte sorgen für eine fortlaufende Versorgung des Körpers mit Nährstoffen. Damit ist gewährleistet, dass er weiterhin alles bekommt, was er benötigt. Hierzu ist anzumerken, dass es jedoch nicht gut ist, sich dauerhaft fast ausschließlich von Säften zu ernähren. Fastenkuren erstrecken sich über eine Dauer von etwa eineinhalb bis drei Wochen. Die Säfte werden vor allem am Morgen genossen, damit für den Tag ausreichend Energie zur Verfügung steht. Anschließend werden Wasser sowie verdünnte Säfte getrunken. Hierbei empfiehlt es sich, nie zuviel auf einmal zu trinken, sondern die Flüssigkeitsaufnahme schön gleichmäßig über den Tag zu verteilen. Eine ausreichende / reichliche Flüssigkeitszufuhr ist ratsam, da sie maßgeblich beim Entgiften hilft – schließlich müssen die entsprechenden Stoffe abgeführt werden.

An dieser Stelle möchten wir anmerken, dass niemand mit einer Fastenkur beginnen sollte, ohne sich zuvor das Einverständnis seines Arztes oder Heilpraktikers eingeholt zu haben.

Eine Fastenkur beginnt mit einem so genannten Entlastungstag. Ziel ist es, den Darm auf die ihm bevorstehende Zeit vorzubereiten. Hierfür gilt es ihn zu entleeren, was Unterstützung von Glaubersalz erfolgt. Etwa zwei gehäufte Esslöffel des Salzes werden in einem Dreiviertel Liter Wasser aufgelöst und innerhalb einer Viertelstunde getrunken. Etwa eine halbe Stunde später gilt es Wasser oder Tee nachzutrinken. Die eigentliche Darmentleerung beginnt zeitnah und erstreckt sich über eine Dauer von ca. zwei bis drei Stunden. Alternativ oder auch ergänzend ist es möglich, eine Colon-Hydro-Therapie zu machen, d.h. eine spezielle Form der Darmspülung vorzunehmen. Sie reinigt den Dickdarm und bereitet ihn entsprechend auf die Fastentage vor.

Fortan basiert die Ernährung vorrangig auf Säften, Wasser und ggf. auch Tee. In den kommenden Tagen können diverse Begleiterscheinungen auftreten, wie beispielsweise Abgeschlagenheit oder Kopfschmerzen. Weitere Informationen werden weiter unten im Text erläutert.

Ab etwa dem vierten Tag beginnt die eigentliche Fastenzeit. Viele Menschen fasten ab diesem Zeitpunkt etwa eine Woche lang. Im Anschluss daran wird die Fastenzeit nicht abrupt beendet, stattdessen folgen Aufbautage. Man spricht hier auch von Fastenbrechen. Während dieser Zeit wird die Nahrungszufuhr allmählich gesteigert, um den Darm langsam wieder in Fahrt zu bringen. Die Aufbautage dauern ca. eine Woche lang.

Unterschied zwischen Saftfastenkur und Saftkur

Es gibt einen Unterschied zwischen Saftfastenkuren und Saftkuren. Beim Saftfasten wird nur frisch gepresster Saft getrunken, während bei der Saftkur eine Mischung aus frisch gepressten Säften und anderen gesunden Zutaten wie Obst und Gemüse zu sich genommen wird. Saftfastenkuren sind eine kurzfristige Ernährungsmethode, welche eine schnellere Gewichtsabnahme bietet, aber auch eine längere Zeit ohne feste Nahrung erfordert. Saftkuren sind weniger anstrengend, da feste Nahrung erlaubt ist, aber die Gewichtsabnahme erfolgt langsamer.

Wahl der Säfte

Es nicht egal, welche Säfte während des Saftfastens konsumiert werden. Schließlich sollen sie den Körper optimal unterstützen, indem sie ihm wertvolle Nährstoffe zuführen. Dementsprechend werden an die Säfte hohe Anforderungen erstellt.

Im Allgemeinen empfiehlt es sich, möglichst frisch gepresste Säfte zu konsumieren. Die frische Pressung – sofern sie ohne Zufuhr von Wärme erfolgt – stellt sicher, dass möglichst keine Nährstoffe zerstört werden. Wer sich im Besitz einer eigenen Saftpresse befindet, hat daher einen klaren Vorteil. Sollte diese Möglichkeit nicht gegeben sein, empfiehlt es sich, über eine Anschaffung nachzudenken. Säfte aus Handel sind zwar eine Alternative, doch selbst in Bio-Qualität enthalten sie bei weitem nicht so viele Nährstoffe wie frisch gepresste Säfte. Schließlich müssen die im Handel erhältlichen Säfte haltbar gemacht werden, wodurch zahlreiche Nährstoffe verloren gehen.

Frisches Obst und Gemüse für Saft

Doch nicht nur die Form der Zubereitung ist von Bedeutung. Unabhängig davon, wie schonend die Pressung erfolgt – am Ende stehen nur dann genügend Nährstoffe zur Verfügung, wenn auch erstklassige Zutaten verarbeitet werden. Daher empfiehlt es sich, möglichst auf Bio-Qualität zurückzugreifen. Außerdem ist es von Vorteil, wenn Obst und Gemüse aus der jeweiligen Region stammt, weil es dann besonders frisch erhältlich ist.

Die eigentliche Wahl der Säfte hängt wiederum davon ab, wie man sich augenblicklich fühlt. Es gibt zum Beispiel Säfte, die eine beruhigende Wirkung haben. Andere muntern auf und andere können wiederum den Darm beruhigen.

Im Allgemeinen empfiehlt es sich, auf fortlaufende Abwechslung zu setzen. Wer stets denselben Saft zubereitet, nimmt immer nur dieselben Nährstoffe auf. Besser ist es daher, verschiedene Säfte zu machen, um somit das Spektrum an Nährstoffen bewusst groß zu halten. Wer im Vorfeld genügend verschiedene Frucht- und Gemüsesorten einkauft oder gar im eigenen Garten erntet, wird damit keine Schwierigkeiten haben. Mit einem guten Entsafter, wie z.B. dem Hurom Slow Juicer, sind frische Rohkostsäfte schnell zubereitet.

Folgen und Nebenwirkungen beim Fasten mit Säften

Für den Körper bedeutet Heilfasten / Saftfasten zunächst eine große Umstellung, insbesondere für den Darm. Diejenigen, die sich generell „gut und bewusst“ ernähren, kommen mit der Umstellung oft besser zurecht, weil ihre Körper im Alltag bereits gut entgiften. Dennoch können so genannte Entgiftungserscheinungen auftreten, zu denen beispielsweise Kopfschmerzen zählen. Grund dafür sind Prozesse, die sich im Körper abspielen. Doch hat der Körper erst einmal gut entgiftet, verschwinden die Erscheinungen wieder.

Eine weitere Folge kann ein auftretendes Schwächegefühl sein. Dies liegt wiederum an der Umstellung der Ernährung. Dem Körper stehen auf einmal viel weniger Kohlenhydrate zur Verfügung und die Eiweiße bleiben nahezu vollständig aus. Somit wird weniger Energie aus der Nahrung gezogen, worauf sich der Organismus einstellen muss.

Selbstverständlich kann auch ein Hungergefühl auftreten. Allerdings tretet es für gewöhnlich nur in der Anfangszeit bzw. den ersten drei bis vier Tagen auf. Ähnlich verhält es sich mit Entzugserscheinungen, weil der Organismus die Zufuhr von Zucker oder Kaffee vermisst. Hier kann es unter Umständen ein wenig länger dauern, bis sich diese Erscheinungen legen.

Eine kleine Saft-Rezept Auswahl fürs Saftfasten

In dieser Rezeptliste finden Sie verschiedene Saftrezepte, die sich ideal für eine Saftfasten-Diät eignen. Die in diesen Rezepten verarbeiteten Zutaten enthalten viele Nährstoffe wie Vitamine, Mineralien und Antioxidantien, die dazu beitragen können, den Körper zu unterstützen und ihm das geben, was er braucht, um gesund zu bleiben.

Apfelsaft, rote bete saft, rote trauben saft und ananassaft - Saftfasten kann losgehen

Apfelsaft, Rote Bete Saft, Rote Trauben Saft, Ananassaft -> und am Ende alles zusammen gemischt

Sorgen sie für Abwechslung. Es gibt unzählige Möglichkeiten, verschiedene Früchte und Gemüse zu kombinieren, um einen einzigartigen Geschmack zu erzielen. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und genießen Sie die gesunden Vorteile von selbstgemachten Säften! So macht Saftfasten noch einmal so viel Spaß :)

Rote Beete Gurke Grapefruit Saft
Rote Beete Gurke Grapefruit Saft
In diesem Saftrezept wird Rote Beete mit Gurke und Grapefruit kombiniert. Rote Beete ist eine gesunde Saftzutat und enthält viele Vitamine und Mineralstoffe. Durch die Kombination mit Gurke und Grapefruit bekommt der Saft eine besondere Note. Zusätzlich wird dem Saft Ingwer hinzugefügt, um ihn noch aromatischer zu machen.
Ananas Gurke Rosmarin Saft
Ananas Gurke Rosmarin Saft
Hier werden Ananas und Rosmarin mit Salatgurke kombiniert, um eine erfrischende und ungewöhnliche Mischung zu erzielen. Ananas und Rosmarin verleihen dem Saft eine exotische Note, während die Gurke für eine erdige Basis sorgt. Obwohl es ungewöhnlich klingt, harmonieren die Zutaten perfekt miteinander.
Apfel Karotte Ingwer Zitronen Saft

Apfel Karotte Ingwer Zitronen Saft

Ein wahrhaftiger Klassiker, den es unbedingt auszuprobieren gilt. Das ideale Slow Juicer Rezept. Schmeckt spritzig lecker und ist ein guter Lieferant für Vitamin C sowie viele weitere Nährstoffe. Der Ingwer sorgt dann für den gewissen Pep.

Ananas Limette Spinat Saft

Ananas Limette Spinat Saft

Voll lecker! Ein grüner Saft, der gar nicht grün schmeckt - ideal für alle, die sich an dieses Thema heranwagen oder ihre Liebsten bei einer Blindverkostung überraschen möchten.

Birne Limette Staudensellerie Saft
Sellerie-Saft mal anders genießen. Birne und Staudensellerie harmonieren wunderbar miteinander - und die Limette sorgt für zusätzliche Spritzigkeit beim Saftgenuss.
Apfel Karotte Orange Saft

Apfel Karotte Orange Saft

Noch eine Rezeptvariante mit Apfel und Karotte. Und nicht nur in den Wintermonaten ist dieser Saft eine gute Wahl, insbesondere wenn er mit ganz frischen Orangen zubereitet wird.

Apfel Staudensellerie Spinat Saft

Apfel Staudensellerie Spinat Saft

Das ideale Rezept für den Einstieg in die Welt der grünen Säfte. Erfrischend spritzig im Geschmack und dennoch so grün. Da macht Saftfasten Spaß :)

Apfel rote Beete Salatgurke Saft
Apfel rote Beete Salatgurke Saft
Diese perfekte Kombination aus süßen Äpfeln, erdiger Rote Beete und erfrischender Salatgurke liefert eine Fülle von Nährstoffen und Vitaminen und ist eine köstliche Möglichkeit, Ihre tägliche Portion Obst und Gemüse zu genießen. Probieren Sie dieses Saftrezept unbedingt aus.

Hinweis zum Thema Gesundheit

Abschließend möchten wir erneut darauf hinweisen, dass niemand mit einer Fastenkur beginnen sollte, ohne sich zuvor das Einverständnis seines Arztes oder Heilpraktikers eingeholt zu haben. Einen schönen Überblick zum Thema Diäten und Fasten gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine langfristige Reduktion des Körpergewichts, welche durch eine Kombination aus einer Änderung der Ernährungsgewohnheiten, einer Veränderung des Verhaltens und einer Steigerung der körperlichen Aktivität erreicht werden kann.

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