Trockenobst dörren: Wie wir Dörrpflaumen selbst herstellen
Teilen
Mit der Zwetschgen- und Pflaumen-Ernte ist das jedes Mal so eine Sache. Gefühlt könnte man sagen, dass die Bäume entweder sehr viele oder fast gar keine Früchte tragen. In diesem Jahr fällt die Ernte eher mäßig aus, es wird mit einem Rückgang bei der Pflaumen-Ernte bis zu 25% gerechnet. Wer die Pflaumen nicht direkt verzehrt oder in Marmeladen verwandelt, kann überschüssige Pflaumen auch trocknen / dörren und damit haltbarer machen.

Dörrpflaumen
Equipment
Zutaten
- 1 Pflaumen
Anleitungen
- Pflaumen waschen
- Pflaumen anritzen und Kern entfernen
- Die entsteinten Pflaumen auf die Einschübe vom Dörrgerät legen (Einschnitte zeigen nach oben)
- Bei 42 Grad Celsius ca 24h lang trockenen, zwischendurch umdrehen
Am besten ist es natürlich, die Pflaumen zu ernten und frisch zu genießen. Hierzu möchten wir anmerken, dass sie auch eine tolle Zutat für grüne Smoothies abgeben. Sie verleihen dem Smoothie eine schöne Süße und sorgen mit ihrem Aroma für geschmackliche Abwechslung. Daneben gibt es viele weitere Speisen, deren Rezepte die Pflaume als Zutat vorsehen. Leckerer Pflaumenkuchen ist ebenfalls immer gerne willkommen. Und einen Pflaumenlikör selbst herzustellen ist auch nicht all zu schwer.
Pflaumen / Zwetschgen haltbar machen
Wer richtig viele Pflaumen geerntet hat, z.B. im eigenen Garten, kann unter Umständen Schwierigkeiten damit haben, die Früchte allesamt frisch aufzubrauchen. Doch auch das ist kein Problem, schließlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, sie zu konservieren. Oft werden sie einfach zu Pflaumenmuss eingekocht oder als entsteinte Früchte eingefroren.
Eine nicht ganz so sehr verbreitete Methode besteht darin, die Pflaumen zu trocknen / dörren. Für die Herstellung von Dörrpflaumen (auch als Trockenpflaumen oder Backpflaumen bekannt) sprechen gleich zwei Gründe. Zum einen sind gedörrte Pflaumen ein leckerer Snack, insbesondere in der kalten Winterzeit. Zum anderen sind sie als Trockenobst reich an Nährstoffen.
Trockenpflaumen sind gut für den Darm
Inzwischen gibt es wissenschaftliche Untersuchungen, die Dörrpflaumen einen Beitrag zum Schutz des Darms attestieren. Konkret sollen sie vor Darmkrebs schützen und werden in diesem Zusammenhang als eines der wirksamsten Lebensmittel empfohlen. Wer Trockenobst mag und seinen Darm schützen möchte, darf folglich gerne zu getrockneten Pflaumen greifen.

Zumal es auch sonst gut ist, den Darm mit Ballaststoffen zu versorgen. Leider sind Ballaststoffe in der Ernährung vieler Menschen nur in geringem Maße enthalten. Beste Lieferanten für Ballaststoffe sind pflanzliche Nahrungsmittel, die im Idealfall frisch verzehrt werden. Auch Dörrobst ist gut. Gerade als leckerer Snack hilft es dabei, den Körper mit Nährstoffen zu versorgen.
Pflaumen zu Trockenobst dörren
Die Herstellung von Dörrpflaumen ist ganz einfach. Wie anderes Dörrobst werden sie im Dörrgerät getrocknet. Für diejenigen, die mit dem Dörren nicht vertraut sind, folgt eine kurze Erläuterung.
Das Dörren ist nichts anders als das Trocknen von Lebensmitteln. Im Dörrgerät wird das Dörrgut von erwärmter Luft umströmt. Durch das Erwärmen setzt das Dörrgut Feuchtigkeit frei (das enthaltene Wasser verdunstet), die von der Luft abtransportiert wird. Schlussendlich weisen die Dörrpflaumen nur noch einen geringen Restgehalt an Feuchtigkeit auf, wodurch sie konserviert sind.
In den meisten Fällen wird Dörrobst fast vollständig durchgetrocknet. Bei den Dörrpflaumen ist dies anders. Nach abgeschlossenem Dörrvorgang sind die getrockneten Pflaumen nicht fest, sondern immer noch weich. Im Idealfall haben sie eine Konsistenz, die ein wenig an Gele erinnert und fast schon sirupartig ist.
Eine Besonderheit beim Dörren von Pflaumen ist die Schale. Sie sie umschließt das Fruchtfleisch vollständig, wodurch die enthaltene Feuchtigkeit nur schwer verdunsten kann. Aus diesem Grund ist es erforderlich, ein wenig nachzuhelfen. Es gibt zwei Methoden, nämlich entweder die Pflaumen zu halbieren oder sie zumindest weit anzuschneiden.
Wer es klassisch mag, schneidet die Früchte lediglich an. So bleibt ihre Form erhalten und die fertigen Dörrpflaumen erinnern an das Produkt, das es auch im Handel zu kaufen gibt. Der Unterschied besteht darin, dass wir bei unseren Trockenpflaumen auf die Zugabe von Schwefel oder anderer Zusätze verzichten. Außerdem ziehen wir rohköstliches Dörrobst vor, damit möglichst alle Nährstoffe der Früchte einschließlich ihrer Enzyme enthalten bleiben.
Wie wir Dörrpflaumen machen
Im ersten Schritt waschen wir die Pflaumen ab. So möchten wir Schmutzpartikel vom Dörrgut entfernen, die sonst die Haltbarkeit vom späteren Dörrobst beeinträchtigen können. Anschließend ritzen wir die Pflaumen auf einer Seite von oben bis unten ein. So schaffen wir einen großen Spalt, über den die Feuchtigkeit aus dem Fruchtfleisch entweichen kann. Zugleich ist es uns so möglich, den Stein aus der Frucht zu entfernen. Der sollte in jedem Fall herausgenommen werden.

Die entsteinten Pflaumen legen wir nun auf die Einschübe vom Dörrgerät. In diesem Fall haben wir uns für die Lufttrocknung in einem Sedona Dörrgerät entschieden. Zwar hätten wir auch das Infrarot-Dörrgerät nehmen können, doch in Anbetracht der besonders großen Menge an Pflaumen, haben wir wegen seiner größeren Dörrfläche das Sedona Dörrgerät gewählt. Beim Auflegen des Dörrguts auf die Einschübe achten wir darauf, dass die Einschnitte der Früchte nach oben zeigen und so die Feuchtigkeit am besten entweichen kann.
Als nächstes stellen wir die Temperatur am Dörrgerät ein. Wie schon angedeutet, möchten wir Rohkost Trockenpflaumen machen. Dies bedeutet, dass wir zum Schutz der Nährstoffe eine Temperatur von maximal 42 Grad Celsius wählen. Bei Lufttrocknung im normalen Dörrgerät (also nicht im Infrarot-Dörrgerät) haben wir die Pflaumen ca. 24 Stunden lang getrocknet, bis wir mit dem Ergebnis zufrieden waren. Zwischen durch haben wir die Pflaumen umgedreht, damit sie auch auf der Unterseite gleichmäßig einschrumpeln.

Wie viele Stunden die Pflaumen gedörrt werden müssen, lässt sich pauschal nicht sagen. Am Ende hilft nur ein Test. Es wird eine einzelne Dörrpflaume herausgenommen und auf ihre Konsistenz hin überprüft. Sofern die Pflaumen von innen noch nicht sirupartig ist, wird der Dörrvorgang fortgesetzt. Ausschließlich solche Tests geben darüber Auskunft, wann die Backpflaumen fertig sind.
Hinweise zum Dörrgerät
Auf den Fotos ist zu sehen, dass wir unsere Pflaumen auf Einschüben aus Kunststoff getrocknet haben. Sofern die Dörrpflaumen mit Kunststoff nicht in Berührung kommen sollen, empfiehlt sich ein anderes Dörrgerät bzw. sollten dessen Einschübe aus einem anderen Material gefertigt sein. Das bereits erwähnte Infrarot-Dörrgerät hat Einschübe aus Edelstahl, ebenso wie das Classic Dörrgerät von Sedona oder das Wartmann Dörrgerät. Wie schon erwähnt, hatten wir uns für das Sedona Gerät entschieden, weil wir eben eine große Menge an Pflaumen dörren wollten.
Dörrobst herstellen - Pflaumen und Früchte trocknen
Wer neugierig geworden ist und selbst einmal getrocknete Pflaumen oder anderes Dörrobst herstellen möchte, sollte nicht warten. Das Dörren lohnt sich allemal. Schließlich entstehen hierbei leckere Snacks, die reich an Ballaststoffen sind und so den Darm unterstützen. Zugleich können getrocknete Früchte, insbesondere bei Rohkost Zubereitung, auch reich an zahlreichen Nährstoffen sein.

Außerdem ist das Dörren ganz einfach. Es werden ausschließlich Früchte benötigt, weitere Zutaten sind nicht erforderlich. Wer kein Dörrgerät besitzt, kann auch zunächst mit dem Backofen experimentieren. Der Vorteil eines Dörrgeräts (unsere Empfehlung ist das CI IR D5 Infrarot-Rohkost-Dörrgerät) besteht letztlich darin, die Temperatur genauer einstellen zu können. Wer z.B. Rohkost Dörrpflaumen herstellen möchte, kommt um solch ein Gerät nicht herum.
Zwetschgen versus Pflaumen im Google Trend
Interessant ist neben dem saisonalen Verlauf die Google Suchverteilung für die Begriffe Pflaumen und Zwetschgen. Im Juli steigen die Anfragen nach Pflaumen Rezepten / Einkochen / Marmeladen sehr deutlich an, im Oktober klingt die Nachfrage genau so deutlich wieder ab.
In Bayern und Baden-Württemberg sind die Zwetschgen dominant, in den restlichen Bundesländern macht hingegen die Pflaume das Rennen. Wobei in Hessen und im Saarland die Zwetschge als Begriff auch noch stark vertreten ist.