Zweierlei Cashewkäse
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Und was kann man aus Äpfeln machen? Genau: Apfelchutney (Rezept siehe hier im Blog).
Was passt zu Apfelchutney? Ganz genau: Käse! Und zwar Cashewkäse mit Bockshornklee und schwarzem Sesam.
Diesen Cashewkäse habe als zweites kreiert und es ist der all-time-favorite von meinen Gästen. Bockshornklee ist ein klassisches Käsegewürz. Und der schwarze Sesam sieht hübsch aus. So kam es dazu.


Ich gebe hier im Rezept 400 g Cashews an, weil es schwierig/ nicht möglich ist, mit viel weniger die Masse herzustellen, da so wenig Wasser dazukommt und man mit dem Stößel die Masse gut erreichen können muss. Entweder macht man also mehrere Käse (s.u.) oder man verfeinert die übriggebliebene Masse mit Kräutern und isst sie zu Pellkartoffeln, auf Brot oder als Dip zu Rohkoststicks.
Fermentationsstarter wie Probiotika oder vegane Joghurtkulturen bekommt man inzwischen problemlos in Drogerien oder Reformhäusern.
Aber zurück zum Cashewkäse. Heute will ich euch nämlich zwei meiner Lieblingsrezepte verraten.
Der eine ist also der mit Bockshornklee. Der zweite ist ein Orange-Ingwer-Käse. Zu diesem Käse schmecken karamellisierte rote Zwiebeln sehr gut!
Wie immer rate ich auch hier zu bio-&fairtrade-Zutaten. Ganz besonders bei den Cashews.
Wer Wert auf Rohkostkäse legt, sollte sich zudem Cashews in Rohkostqualität besorgen.
Und hier kommen sie, die Rezepte:
Cashewkäse-Grundmasse
Zutaten:
400 g Cashews (12 Stunden in reichlich Wasser eingeweicht)
100 g Wasser (idealerweise gefiltert)
1 Kapsel Probiotika oder veg. Joghurtstarter
Zubereitung:
Cashews abgießen und abspülen und in den 1,4 l Vitamix - Behälter geben.
100 g Wasser dazugeben und mithilfe des Stößels die Cashews auf höchster Stufe zu einer cremigen Masse pürieren. Zwischendurch, wenn nötig, mit einem Teigschaber die Masse runterschieben. Darauf achten, dass die Masse nicht zu heiß wird. Für Rohkost nicht über 41 Grad. Gegebenenfalls Pausen machen. Es dürfen keine - auch keine ganz kleinen - Stückchen mehr zu sehen sein. Das ist für die Käsetextur schöner.
Wenn die Masse ganz cremig ist, sie auf 34/35 Grad abkühlen lassen (wer kein Thermometer hat: an der Körpertemperatur orientieren) und den Fermentationsstarter hineingeben und noch mal ganz kurz pürieren. Wer länger püriert, heizt die Masse wieder auf!
Die Cashewmasse in ein Weckglas o.ä. füllen und mit Gummiring, Deckel und Klammern fest verschließen. Wenn wir es nur mit einem Tuch abdecken würden, ginge es auch. Dann entwickeln sich allerdings auch die Hefen. Wir sind aber nur an den Milchsäurebakterien interessiert und deshalb fermentieren wir hier 'anaerob'.
Für ca 20-24Stunden an einen warmen Ort, wie in die Nähe der Heizung oder neben einen Dörrofen, stellen. Oder IN den Dörrofen (siehe Rezept hier im Blog: 'Herstellung von veganem Joghurt im Dörrgerät'!). Je nachdem, wie warm die Masse steht, ist sie früher oder später fertig. Es ist gut zu erkennen :) Oder man probiert, ob es einem fermentiert genug schmeckt.


für 2 Käse in der Größe einer Muffinform
160 g fermentierte Cashewmasse
1/2 Teelöffel Zitronensaft
1/3 Teelöffel Salz
1/3 Teelöffel Hefeflocken
1 gestrichener Teelöffel gemahlener Bockshornklee
1 Teelöffel schwarzer Sesam (und ein bisschen zur Deko)
Alle Zutaten in einem Schüsselchen verrühren, abschmecken und dann auf zwei Muffinförmchen o.ä. verteilen. Mit schwarzem Sesam bestreuen und für 2-3 Stunden in die Gefriertruhe stellen.
Orange-Ingwer-Käse
für 2 Käse in der Größe einer Muffinform
160 g fermentierte Cashewmasse
4 g geschälter (mit Teelöffel geht es ganz leicht!) geriebenen Ingwer
1/3 Teelöffel Salz
1/3 Teelöffel Zitronensaft (frisch gepresst)
1 Teelöffel Orangensaft (frisch gepresst)
2 g / Abrieb einer kleinen Orange (und ein bisschen zur Deko)
Alle Zutaten in einem Schüsselchen verrühren, abschmecken und dann auf zwei Muffinförmchen o.ä. verteilen. Mit Orangenabrieb bestreuen und für 2-3 Stunden in die Gefriertruhe stellen.



Die Käse dann auf ein mit Dörrfolie ausgelegtes Blech legen und bei 42 Grad ca 20 Stunden trocken lassen. Hierbei den Windmodus benutzen. Der Sonnenmodus ist hier nicht gut, weil wir ja nur drumherum eine Rinde trocknen lassen wollen. Nach ungefähr der Hälfte der Zeit die Käse umdrehen. Vorsicht: der Orange-Ingwer-Käse ist labiler, als der mit Bockshornklee und schwarzem Sesam.
Wenn die Käse fertig sind, kann man sie entweder sofort aufessen oder verschenken. Wer sie aufbewahren will: Im Kühlschrank auf einem Teller oder einer Stroh-/Sushimatte nur mit einer Stoffserviette o.ä. bedeckt, hält er wochen-, ja monatelang, wenn man ihn täglich wendet, die Unterlage auch mal trockenwischt und die feucht werdende Serviette auch gelegentlich durch eine trockene ersetzt.
Der Käse wird dann immer härter. Und bei guter Pflege kann man ihn sich dann irgendwann wie Parmesan über die Spaghetti reiben.
Enjoy!


