Selbst gemachtes Eis aus dem Mixer - so geht’s

 - Autor: Jochen21. Juni 2016

Leckere Eiskreationen gibt es nicht nur im Supermarkt. Wer einen Hochleistungsmixer besitzt, kann diesen für die Zubereitung von Eis verwenden. Im heutigen Beitrag möchten wir zeigen, welche Gründe für die Zubereitung eigener Eisspezialitäten sprechen. Ergänzend erläutern wir, welche Eissorten möglich sind und worauf bei der Zubereitung im Mixer zu achten ist.

Eis selber machen - die Vorteile

Einer der größten Anreize, Eis selbst zu machen, ist das gute Gewissen. Man weiß genau, welche Zutaten im fertigen Produkt stecken. Wer gewissenhaft einkauft und konsequent auf Bio-Qualität setzt, ist auf der sicheren Seite. Industriezucker, künstliche Geschmacksverstärker, Emulgatoren und andere ungewünschte Bestandteile bleiben draußen.

Dieser Punkt ist nicht zu unterschätzen. Viele der im Handel angebotenen Eissorten stecken voller Zucker und sind damit hinderlich, wenn es um das Abnehmen geht. Die Zubereitung in Eigenregie erlaubt es, auf solche Lebensmittelbestandteile zu verzichten.

selbst gemachtes Eis Sorbet mit Kräutern

Nächster Vorteil ist die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen. Es werden Eisspezialitäten (z.B. auf Basis von Nice Cream) zubereitet, die voll und ganz dem eigenen Geschmack entsprechen. Natürlich kann es vorkommen, dass eine neue Eiskreation nicht immer so schmeckt, wie man es sich zunächst vorgestellt hat. Aber das Ausprobieren und Experimentieren gehört einfach mit dazu. Am Ende soll es auch darum gehen, mit Begeisterung neue Speisen zu schaffen.

Dann wäre da noch der Kostenfaktor. Eigenes Eis muss im Vergleich zu Produkten aus dem Handel nicht zwangsläufig günstiger sein - hochwertige Zutaten haben nun einmal ihren Preis. Andererseits lässt sich so manches Sorbet preiswert zubereiten, sodass durchaus Kostenvorteile locken. Wer z.B. Eis für die Kinder machen will, braucht für Nice Cream lediglich Bananen und ggf. ein paar weitere Früchte. Preiswerter geht es kaum.

Stärken und Schwächen der Zubereitung im Mixer

Nie zuvor gab es so viele verschiedene Eisspezialitäten. Wir möchten an dieser Stelle vorwegnehmen, dass die Zubereitung im Mixer gewisse Grenzen mit sich bringt. Ein Mixer ist nun einmal keine Eismaschine. Außerdem läuft die Zubereitung im Grunde umgekehrt ab. Während eine Eismaschine die Zutaten herunterkühlt und zu Eis macht, werden im Mixer vereiste Zutaten miteinander verbunden, um sie umgehend zu genießen.

Die Grenzen der Eiszubereitung werden vor allem bei klassischen Eisrezepten deutlich. So ist es z.B. nicht möglich, Milch aufzukochen und mit weiteren Zutaten zu verfeinern, um anschießend ein cremiges Eis daraus zu machen. Man müsste diese Masse einfrieren und dann im Mixer zerkleinern. Allerdings wäre das Resultat niemals so cremig wie bei der klassischen Zubereitung in einer Eismaschine.

Trotzdem lassen sich im Mixer köstliche Eissorten zubereiten. Der Trick besteht darin, auf spezielle Mixerrezepte zurückzugreifen. Außerdem punktet die Mixerzubereitung in einer anderen Disziplin, nämlich der Geschwindigkeit. Wer mit einer Eismaschine arbeitet, muss geduldig sein. Beim Mixer ist das anders, das Eis ist nach wenigen Minuten fertig und steht sofort zum Verzehr bereit.

Diese Eissorten sind möglich

Am einfachsten gelingt die Zubereitung von Sorbet, d.h. Fruchteis auf Wasserbasis. Die gefrorenen Zutaten lassen sich rasch zu einem Eis mit typischer Sorbet-Konsistenz zerkleinern. Die Eisherstellung erfolgt schnell und unkompliziert.

Rezept Video - Fruchteis aus dem Mixer
Rezept Video - Fruchteis aus dem Mixer

In Verbindung mit den richtigen Rezepten sind ebenso cremige Eissorten möglich. Wer z.B. feines Milcheis genießen möchte, kommt garantiert auf seine Kosten. Selbstverständlich ist es nicht zwingend erforderlich, Kuhmilch zu verarbeiten. Auf Basis von Mandelmilch oder ähnlicher Milchalternativen kann die Eiszubereitung ebenfalls erfolgen.

Worauf beim Zubereiten zu achten ist

Der allerwichtigste Punkt bei der Eiszubereitung im Mixer ist das Berücksichtigen der Temperatur. Je länger die Zubereitung dauert, desto rascher schmelzen die Zutaten, was am Ende die Konsistenz des Eises verschlechtert. Deshalb ist es umso wichtiger, mit kühlen Zutaten zu arbeiten und außerdem keine Zeit zu vertrödeln.

In diesem Zusammenhang ist auf die Wahl der Zutaten zu verweisen. Das Verändern einer einzigen Zutat kann je nach Rezept zu einem deutlich besseren oder auch schlechteren Ergebnis führen. Gerade beim Einsatz schwächerer Mixer tun sich z.B. viele Menschen schwer damit, gefrorene Erdbeeren zu verarbeiten, wodurch sie viel Zeit zu verlieren. Unter Umständen ist es dann besser, lediglich kühle Erdbeeren zu mixen und dafür andere Zutaten eisgekühlt hinzuzugeben.

Dann wäre da noch der Umgang mit dem Mixer. Wer noch nie Eis im Mixer gemacht hat, sollte nicht gleich mit einem perfekten Ergebnis rechnen, wie es hier auf einigen Fotos zu sehen ist. Je nach Rezept bedarf es ein wenig Erfahrung, bis jeder seine ganz eigenen Abläufe und Handgriffe gefunden hat.

Im Kern gilt: Der Mixer sollte mit einer möglichst niedrigen Drehzahl arbeiten. Je schneller die Messer drehen, desto eher drohen sie „leer“ zu laufen. Sie greifen also ins Leere, was weder der Eiszubereitung hilft noch dem Mixer gut tut. Auf niedrigster Stufe sind viele Mixer wiederum nicht so stark. Im Vorteil befinden sich diejenigen, die einen sehr starken Mixer (wie z.B. den Vitamix A2500i) besitzen oder ein Gerät, das mit einer Steuerung ausgestattet ist, um im unteren Drehzahlbereich viel Leistung abrufen zu können. Die iPMS Steuerung, die u.a. im Bianco Panda zum Einsatz gelangt, ist enorm praktisch. Hier eine Übersicht starker Vitamix Geräte.

Weil Eismasse relativ zähflüssig ist und nicht immer sofort nachrutschen möchte, hilft der Griff zum Stampfer. Kurze Mixphasen und sofortiges Nachstampfen führen meist am schnellsten zu einem guten Ergebnis. Wichtig hierbei: mit dem Stampfer niemals an die rotierenden Messer kommen oder nur im ausgeschalteten Zustand stampfen (wenn man zwischen die Klingen muss)!

Drei tolle Basisrezepte

Wer ein klassisches Sorbet zubereiten möchte, benötigt nur ganz wenige Zutaten, nämlich gefrorene Früchte und etwas Wasser oder Saft. Ob es nun sinnvoll ist, gleich alle Eiszutaten auf einmal in den Mixer zu geben und dann zu starten, hängt sowohl von den Zutaten als auch von der Leistung des Mixers ab. Im Zweifelsfall ist es besser, erst mit wenigen Früchten und dem Wasser zu starten. Sofern der Mixer daraus eine flüssige Masse erzeugt, werden die restlichen Früchte während des Mixvorgangs nach und nach hinzugegeben. Eine Variante besteht darin, überwiegend mit Eiswürfeln zu arbeiten und kühle oder angefrorene Früchte zu verarbeiten.

Nana-Eis

Ein sehr beliebtes Mixereis ist Nice Cream (auch Nana-Eis genannt). Bananen kommen gefroren in den Mixer und werden zerkleinert, um die Basismasse zu bilden. Üblicherweise werden gefrorene Früchte ergänzt, die dem späteren Eis sowohl die gewünschte Farbe als auch seinen Hauptgeschmack verleihen. Auch hier sind verschiedene Zubereitungsvarianten möglich. Bei einem nicht ganz so starken Mixer bietet es sich an, gekühlte Bananen zu mixen, um daraufhin gefrorenes Obst zu ergänzen. Die Bananen vor dem Einfrieren unbedingt in dünne Scheiben schneiden, damit es der Mixer möglichst leicht hat.

Natürlich geht es auch milchiger und cremiger. Gerade wenn keine oder nur wenige gefrorene Früchte verarbeitet werden sollen, gilt es der Eismasse auf einem anderen Weg die gewünschte Konsistenz zu verarbeiten. Dann bietet es sich an, Cashew Nüsse im Mixer zu zerkleinern, um anschließend gefrorene Bananen hinzuzugeben. Die Eismasse, die hierbei entsteht, schmilzt vergleichsweise langsam und lässt sich ideal mit anderen Geschmacksstoffen anreichern. Kakaopulver oder Pistazien sind z.B. ideale Zugaben. Für die Zubereitung von Pistazieneis empfiehlt es sich, diese gleich am Anfang zusammen mit den Cashews zu zerkleinern.

Wer sein Eis süßen möchte, mixt am besten zunächst Datteln. Ebenso ist es möglich, das Eis mit Agavendickstaft, Apfelsüße oder Honig zu verfeinern.

Über den Autor

Jochen Meyer

Grüne Smoothies gibt es bei mir zu Hause fast täglich - aber nur fast. Ab und an werden in meinem Vitamix auch „nur“ Frucht-Smoothies zubereitet, die vor allem bei Gästen regelmäßig für Eindruck sorgen. Zuletzt habe ich meine Küche außerdem um einen Hurom HZ Entsafter ergänzt. Hier bei gruene-kueche.de bin ich für die technischen Dinge im Hintergrund verantwortlich, außerdem stammen mehrere Smoothie-Rezepte aus meiner Feder.

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Kommentare zu ""Selbst gemachtes Eis aus dem Mixer - so geht’s"

  1. Vielen Dank für eure Arbeit und das Weitergeben all der Informationen!
    Ich mache mir mein Eis noch anders:
    Wenn ich z. B. Erdbeeren übrig habe, tu ich sie mit einer Banane für die Süße oder Datteln und etwas Mandelmus in den Mixer und gieße das Mus in kleine Behälter und friere es ein. Dann hab ich immer Eis griffbereit, das ich nach sehr kurzem Antauen auslöffeln kann. Sehr lecker! Oder ich füge es einem Fruchtsmoothie hinzu, um einen leckeren eiskalten Smoothie zu erhalten. Oder ich schütte das Mus in diese kleinen Eislollybehälter und kann es dann jederzeit als Stileis genießen!

    1. Cool... kühle schöne Sache, das hört sich echt klasse an... wird ausprobiert... vielen lieben Dank für deinen weiteren EisTipp.
      Herzliche Grüsse Heike

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