Apfelsaft selber machen - 5+1 Methoden um Äpfel zu entsaften
Wir zeigen euch sechs verschiedene Methoden, wir ihr Äpfel selber entsaften könnt. Dabei ist es egal, ob ihr einen großen Apfel-Ertrag aus eurem Garten verarbeiten wollt oder einfach nur ein paar Äpfel entsaften möchtet. Hier gibt es die perfekte Lösung für eure Bedürfnisse. Mit und ohne Entsafter.
- Warum Apfelsaft selbst machen?
- 5+1 Methoden zur Herstellung von Apfelsaft
- 1. Apfelpresse
- 2. Dampfentsafter
- 3. Zentrifugalentsafter
- 4. Slow Juicer / Kaltpressentsafter
- 5. Äpfel entsaften mit dem Mixer
- 6. Topfentsaftung
- Welche Methode liefert die höchste Saftausbeute
- Nährstofftabelle (je 100 g) für selbst gepressten Apfelsaft
- Schritte zur Herstellung von Apfelsaft
- Rezeptideen und Verwendungsmöglichkeiten
- Ein einfaches Apfelsaft-Rezept für einen Slow Juicer
- Welche Apfelsorten eignen sich gut für selbstgemachten Apfelsaft?
- FAQ - Häufig gestellte Fragen rund ums Apfelsaft selber machen
Warum Apfelsaft selbst machen?
- Gesundheitliche Vorteile
- Apfelsaft selber herzustellen bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Selbstgemachter Apfelsaft enthält keine künstlichen Zusatzstoffe oder Konservierungsmittel und ist meist weniger zuckerhaltig als gekaufter Saft. Darüber hinaus bleiben je nach verwendetem Verfahren wertvolle Vitamine und Mineralien erhalten, die beim industriellen Verfahren verloren gehen können.
- Umweltfreundlich und nachhaltig
- Durch die Herstellung von Apfelsaft zu Hause leistest ihr einen Beitrag zum Umweltschutz. Ihr reduziert Verpackungsmüll und transportbedingte CO2-Emissionen. Zudem könnt ihr regionale und saisonale Äpfel verwenden, um die Umweltbelastung weiter zu minimieren.
- Kosteneffizient - Selber machen spart Geld
- Selbstgemachter Apfelsaft ist oft kostengünstiger als gekaufter, besonders wenn ihr Äpfel aus dem eigenen Garten oder von Freunden und Nachbarn verwenden könnt. Zudem spart ihr Geld, indem ihr keine teuren Markenprodukte kauft.
5+1 Methoden zur Herstellung von Apfelsaft
1. Apfelpresse
Die Apfelpresse ist eine traditionelle Methode, um Apfelsaft herzustellen. Dabei werden die zerkleinerten Äpfel in einen Presssack oder ein Tuch gegeben und anschließend mit Hilfe der Presse ausgepresst. Der gewonnene Saft wird aufgefangen und kann weiterverarbeitet werden. Solche Obstpressen eignen sich auch für größere Mengen.
2. Dampfentsafter
Ein Dampfentsafter ist ein Küchengerät, das Wasser erhitzt, um Dampf zu erzeugen. Der Dampf durchdringt das Obst und löst den Saft aus den Früchten. Der Saft wird gesammelt und kann anschließend abgefüllt werden. Diese Methode ist besonders schonend, da keine mechanische Belastung auf das Obst ausgeübt wird. Andererseits können durch die Hitze Nährstoffe verloren gehen.
3. Zentrifugalentsafter
Diese elektrischen Entsafter zerkleinern das Obst und schleudern den Saft durch Zentrifugalkraft aus dem Fruchtfleisch. Sie sind schnell und einfach zu bedienen, können aber bei größeren Mengen an Obst laut werden. Aufgrund der hohen Drehzahlen kann sich der Saft zudem erwärmen und schneller oxidieren. Dadurch können wertvolle Nährstoffe verloren gehen.
4. Slow Juicer / Kaltpressentsafter
Diese Entsafter arbeiten mit einer langsamen Pressmethode, die den Saft schonend aus den Äpfeln extrahiert, wodurch mehr Nährstoffe und Geschmack erhalten bleiben. Sie sind leiser als Zentrifugalentsafter, aber auch langsamer. Die höhere Saftqualität schlägt sich leider auch im Preis nieder.
5. Mixer
Ein Mixer oder Standmixer kann ebenfalls zum Entsaften von Äpfeln verwendet werden. Zerkleinert die Äpfel zunächst grob und gibt sie in den Mixer. Mixt die Äpfel solange bis eine homogene Flüssigkeit entsteht. Anschließend den Saft noch durch ein Sieb oder Tuch passieren, um Fruchtfleisch und Schalenreste zu entfernen.
6. Topfentsaftung
Es geht auch mit einem großen Topf, einem feinen Sieb, einem Baumwolltuch / Passiertuch und einer Schüssel. Die gewaschenen und von Faulstellen befreiten Äpfel werden klein geschnitten, mit Wasser bedeckt und etwa 20 Minuten weich gekocht. Danach wird das Apfelmus durch ein mit Baumwolltuch ausgelegtes Sieb abgeseiht. Die Apfelmasse kann auch noch mit einem Stabmixer püriert und das Ganze mit dem Passiertuch ausgewrungen werden. Nachteil dieser Methode, durch die Erhitzung bleiben Vitamine auf der Strecke. Wir können den Prozess auch an dieser Stelle abbrechen, dann landen wir bei selbstgemachtem Apfelmus ;-)
Selbstgemachter Apfelsaft enthält in der Regel viele feine Fruchtpartikel und Trübstoffe, die den Saft trüb und undurchsichtig erscheinen lassen. Die im Saft enthaltenen Fruchtpartikel verleihen dem Saft einen volleren Geschmack und mehr Aroma. Naturtrüber Apfelsaft enthält tendenziell mehr Nährstoffe und Vitamine als ein gekaufter klarer Apfelsaft. Bei diesem bleiben durch die Filterung und Klärung der Schweb- und Trübstoffe viele der Nährstoffe auf der Strecke.
Welche Methode liefert die höchste Saftausbeute
Eine hydraulische Presse liefert in der Regel die höchste Saftausbeute unter den verschiedenen Entsaftungsmethoden. Durch den hohen Druck, der auf das zerkleinerte Obst ausgeübt wird, kann der größtmögliche Anteil an Saft aus den Äpfeln extrahiert werden. Diese Methode ist besonders effizient und wird häufig in der kommerziellen Saftproduktion eingesetzt. Hier werden Werte von bis zu 75% Saftausbeute erzielt. Der Haken bei all dem, hydraulische Pressen sind in der Regel teurer und größer als andere Entsaftertypen.
Für den Heimgebrauch sind Kaltpressentsafter (Slow Juicer) eine gute Alternative, da sie auch eine hohe Saftausbeute liefern und dabei schonend arbeiten, um möglichst viele Nährstoffe und Aromen zu erhalten. Im folgenden Video mit dem Titel "Äpfel entsaften" zeigt euch Heike, wie sie Äpfel mit dem Angel Juicer entsaftet, was dabei zu beachten ist und wie es um die Saftausbeute bestellt ist. Kleiner Spoiler, die Saftausbeute lag im vorliegenden Fall bei gut 72%.
Nährstoff-Tabelle (je 100 g) für selbst gepressten Apfelsaft
Nährstoffe | Anteil |
---|---|
Wasser | 87,3 g |
Energie | 46 kcal |
Kohlenhydrate | 11,3 g |
- Zucker | 10,3 g |
Ballaststoffe | 0,2 g |
Fett | 0,1 g |
Eiweiß | 0,1 g |
Vitamin C | 2-25 mg |
Vitamin A | 7 µg |
Vitamin E | 0,2 mg |
Vitamin K | 0,2 µg |
Kalium | 110 mg |
Calcium | 7 mg |
Magnesium | 4 mg |
Phosphor | 7 mg |
Eisen | 0,2 mg |
Im Vergleich zu Orangen ist der Vitamin C Gehalt bei Äpfeln nicht sonderlich hoch, zudem stark abhängig von der jeweiligen Sorte. Und bei industrieller Fertigung und aus Gründen der Haltbarmachung werden die Säfte oftmals erhitzt. Dabei gehen große Anteile des natürlich vorhandenen Vitamin C verloren. Die Hersteller kompensieren das durch entsprechende Zugaben.
Schritte zur Herstellung von Apfelsaft
Apfelauswahl
Wählt für die Herstellung von Apfelsaft reife und unbeschädigte Äpfel. Ihr könnt sowohl süße als auch saure Äpfel verwenden, je nach Geschmacksvorlieben. Eine Mischung aus verschiedenen Apfelsorten kann interessante Geschmacksnuancen erzeugen.
Apfelvorbereitung
Wascht die Äpfel gründlich und entfert eventuelle Stiele und Blätter. Schneidet beschädigte Stellen heraus und zerkleinere die Äpfel in grobe Stücke. Bei manchen Methoden, wie dem Dampfentsafter, ist es nicht notwendig, die Äpfel zu schälen oder zu entkernen.
Apfelsaftgewinnung
Entsaftet die vorbereiteten Äpfel mit der gewählten Methode (Apfelpresse, Dampfentsafter, Zentrifugal-Entsafter, Slow Juicer oder Mixer). Achtet darauf, den Saft aufzufangen und gegebenenfalls durch ein Sieb oder Tuch zu passieren.
Konservierung und Lagerung
Um den Apfelsaft haltbar zu machen, könnt ihr ihn pasteurisieren, indem ihr ihn auf etwa 80°C erhitzt und in sterilisierte Flaschen abfüllt. Verschließt die Flaschen gut und lagert den Saft an einem kühlen, dunklen Ort. Unpasteurisierter Apfelsaft sollte im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb weniger Tage konsumiert werden.
Rezeptideen und Verwendungsmöglichkeiten
Selbstgemachter Apfelsaft ist vielseitig einsetzbar. Hier sind einige Ideen, wie ihr euern frisch gepressten Saft verwenden könnt:
- Pur als erfrischendes Getränk
- Als Basis für Cocktails oder Mocktails
- In Smoothies oder Shakes
- Zum Verfeinern von Müsli oder Joghurt
- Als Zutat in süßen und herzhaften Gerichten, wie Marinaden, Dressings oder Saucen
Fazit
Apfelsaft selber herzustellen, ist eine lohnende Aktivität mit zahlreichen gesundheitlichen, ökologischen und finanziellen Vorteilen. Es gibt verschiedene Methoden, um den Saft zu gewinnen, sowohl manuelle als auch elektrische. Die Schritte zur Herstellung von Apfelsaft sind einfach und erfordern nur wenig Vorbereitung. Selbstgemachter Apfelsaft kann vielseitig verwendet werden und bietet eine leckere, gesunde Alternative zu gekauften Produkten.
Ein einfaches Apfelsaft-Rezept für einen Slow Juicer:
Zutaten:
- 6-8 Äpfel (je nach Größe und gewünschter Saftmenge)
- optional: 1/2 Zitrone (für einen frischeren Geschmack und längere Haltbarkeit)
- optional: 1 Stück Ingwer (für eine leichte Schärfe und zusätzlichen Geschmack)
Anleitung:
- Äpfel waschen und abtrocknen. Je nach Slow Juicer müssen die Äpfel entkernt oder sogar in Stücke geschnitten werden. Bitte beachten Sie die Anweisungen Ihres Slow Juicers bezüglich der Verarbeitung von Obst.
- Falls gewünscht, die Zitrone waschen, halbieren und entkernen.
- Den Ingwer schälen und in dünne Scheiben schneiden, falls gewünscht.
- Den Slow Juicer einschalten und die Äpfel langsam hineingeben. Falls Ihr Slow Juicer dies erlaubt, können Sie die Äpfel mit der Zitrone und dem Ingwer abwechselnd in den Entsafter geben, um den Geschmack gleichmäßig zu verteilen.
- Den frisch gepressten Saft in ein Gefäß geben. Falls gewünscht, können Sie den Saft durch ein feines Sieb passieren, um Fruchtfleisch oder Schaum zu entfernen.
- Den Apfelsaft sofort genießen oder im Kühlschrank aufbewahren. In einem luftdichten Behälter hält er sich für etwa 3-5 Tage. Vor dem Servieren gut umrühren.
Guten Appetit!
Welche Apfelsorten eignen sich gut für selbstgemachten Apfelsaft?
Die besten Sorten bieten ein ausgewogenes Verhältnis von Süße und Säure und haben ein kräftiges Aroma. Hier ist eine Liste von Apfelsorten, die sich besonders gut für die Herstellung von Apfelsaft eignen:
- Elstar: Ein süß-säuerlicher Apfel mit einem intensiven Aroma.
- Jonagold: Eine Kreuzung aus Golden Delicious und Jonathan Äpfeln. Jonagold Äpfel sind süß und saftig mit einem Hauch von Säure.
- Gala: Diese Sorte ist süß und aromatisch und saftig, die Äpfel haben eine dünne Schale, was sie ideal zum Entsaften macht.
- Braeburn: Diese Äpfel haben ein ausgewogenes Verhältnis von Süße und Säure, was sie zu einer ausgezeichneten Wahl für Apfelsaft macht. Ihr Aroma ist intensiv und leicht würzig.
- Granny Smith: Diese Apfelsorte ist bekannt für ihren hohen Säuregehalt und ihre knackige Textur. Granny Smith Äpfel eignen sich gut für Apfelsaft, insbesondere wenn sie mit süßeren Apfelsorten gemischt werden, um das Aroma auszugleichen.
- Golden Delicious: Diese Apfelsorte ist süß und mild im Geschmack. Golden Delicious eignet sich gut für Saft, insbesondere in Kombination mit säuerlicheren Sorten.
- Fuji: Diese Äpfel sind sehr süß und saftig. Ihr Aroma ist mild, aber dennoch angenehm.
- Pink Lady: Diese Sorte zeichnet sich durch ihre leuchtend rosa-rote Schale und ihr knackiges, saftiges Fruchtfleisch aus. Die Äpfel haben einen süßen Geschmack mit einem Hauch von Säure und einem angenehm fruchtigen Aroma.
- McIntosh: Diese Äpfel haben eine ausgewogene Süße und Säure, und ihr Aroma ist leicht säuerlich. Sie eignen sich deshalb auch gut in Kombination mit süßeren Apfelsorten.
Es kann auch interessant sein, verschiedene Apfelsorten zu mischen, um einen Apfelsaft mit einem eigenen bzw. besonderen Geschmacksprofil zu kreieren.
Für Puristen könnte der Blick auf unseren selbstgemachten Ananassaft bzw. puren Selleriesaft interessant sein. Bei uns kann man aber auch noch viele weitere Saft-Rezepte entdecken.
FAQ - Häufig gestellte Fragen rund ums Apfelsaft selber machen
1. Kann ich auch andere Obstsorten verwenden, um Saft herzustellen?
Ja, du kannst viele verschiedene Obstsorten verwenden, um Saft herzustellen. Birnen, Trauben, Beeren oder Zitrusfrüchte eignen sich ebenfalls gut für die Saftproduktion.
2. Wie lange ist selbstgemachter Apfelsaft haltbar?
Unpasteurisierter Apfelsaft sollte im Kühlschrank gelagert und innerhalb von 5 bis 7 Tagen konsumiert werden. Pasteurisierter Apfelsaft kann bei korrekter Lagerung mehrere Monate oder sogar ein Jahr haltbar sein.
3. Wie kann ich Apfelwein aus meinem selbstgemachten Apfelsaft herstellen?
Um Apfelwein herzustellen, musst du den Apfelsaft mit Hefe fermentieren. Dafür gibt es spezielle Wein- oder Ciderhefen, die den Zucker im Saft in Alkohol umwandeln. Der Fermentationsprozess dauert in der Regel mehrere Wochen bis Monate.
4. Warum schmeckt mein selbstgemachter Apfelsaft anders als gekaufter?
Selbstgemachter Apfelsaft schmeckt oft frischer und natürlicher, da er keine Konservierungsstoffe oder künstlichen Zusätze enthält. Zudem können individuelle Apfelsorten und Mischungen zu unterschiedlichen Geschmacksnuancen führen.
5. Muss ich die Äpfel vor dem Entsaften schälen und entkernen?
Das hängt von der gewählten Entsaftungsmethode ab. Bei manchen Methoden, wie dem Dampfentsafter, ist es nicht notwendig, die Äpfel zu schälen oder zu entkernen. Bei anderen Methoden, wie dem elektrischen Entsafter, kann es sinnvoll sein, die Äpfel vorher zu schälen, um ein feineres Ergebnis zu erzielen.